GLITTERING METAL | Das Edelmetall Gold

“All that glisters is not gold—
Often have you heard that told.”
William Shakespeare, The Merchant of Venice

Photo by Birmingham Museums Trust on Unsplash
William Shakespeare
Photo: Birmingham Museums Trust on Unsplash 


Die Alchemie, die Etymologie und die Goldhistorie 

Alchemisten träumten seit der Antike davon, Gold künstlich herzustellen. Der mythische „Stein der Weisen“ sollte der Schlüssel zur Erfüllung ihres Wunsches sein. Doch trotz jahrhundertelangen Experimentierens blieb ihnen der Erfolg verwehrt. Den „Lapis philosophorum“ entdeckten sie nicht.

Gold, vom indogermanischen „ghel“, für „das Glänzende“, „das Gelbe“ zählte zu den ersten vom Menschen verarbeiteten edlen Metallen. Es findet sich als Element in der Natur, muss aber auch heute noch mit großem Aufwand aus dem umgebenden Gestein gelöst werden.


Tutankhamun Artefact
Photo Robert Thiemann on Unsplash

Die Herrscher im alten Ägypten ließen bereits Goldminen errichten, um das wertvolle Gut zu fördern, das Schönheit symbolisierte und den Pharaonen und Göttern vorbehalten war. Der legendäre Krösus, König von Lydien, lies 550 vor Christus Münzen aus schimmerndem Gold prägen und bescherte uns den Ausdruck „reich wie Krösus“ zu sein. Die Völker der Maya, Inka und Azteken, schufen rituelle Objekte, Schmuck und Gegenstände des täglichen Bedarfs aus reinem Gold, die auch heute noch ihres Gleichen suchen. Mag es daran liegen, dass sie die Kunstschätze im Glauben fertigten, die Sonnenstrahlen wären im Gold eingefangen? Geschichten wie diese belegen die stete Faszination für die Strahlkraft von purem Gold.

Feingold und Goldlegierungen

In diesen frühen Epochen gab es nur wenige Goldlegierungen, ganz im Gegensatz zu heute. Feingold ist für die Schmuckherstellung nicht optimal, da es sehr weich ist und dadurch schnell verkratzt oder verbiegt. Um seine Eigenschaften zu verbessern und es weniger anfällig für Beschädigung zu machen, „verdünnt“ man das Feingold mit weiteren Legierungspartnern wie z.B. Silber oder Kupfer. Bis ins 19. Jahrhundert war es in Europa allerdings verboten, Gold mit anderen Metallen als den genannten zu mischen. Das ist heute anders und ermöglicht eine größere Farbvielfalt und vielfältige Gestaltungsformen. Viele Länder verwenden unterschiedliche standardmäßige Goldlegierungen. In Deutschland sind 333er, 585er und 750er die verbreitetsten. Für Goldbarren gilt der Feingehalt von 999. Diese Zahlen bauen auf einem leicht verständlichen System auf. Je höher die Zahl, desto höher der Goldanteil. Bei einer 999er Legierung ist der Goldanteil mindestens 99,9 %. Bei 750er ist er 75 %, bei 585er ist er 58,5 % und bei 333er ist er 33,3 %. Als Legierungspartner kommen Silber und Kupfer in Frage, aber auch Zink, Cadmium oder Nickel. Je nach Anteil bekommt das Gold einen weißen, goldgelben oder roten Grundton. Seltenere Legierungen sind Blaugold, hier wird Gold mit Eisen verdünnt, Lilagold, bei welchem Gold mit Aluminium gemischt wird oder Grüngold, einer Mischung von Gold, Silber, Cadmium und Kupfer.

Interessante goldene Tatsachen:

Etwa 30 Milliarden Tonnen Gold befinden sich versteckt in der Erdkruste unseres Planeten. Auch auf den uns umkreisenden Himmelskörpern schlummern übrigens nicht unerhebliche Mengen edler Metalle. Die momentan produktivsten irdischen Goldminen liegen in West-Papua/Indonesien, Nevada/USA und Kysylkum/Usbekistan. Deren Ausbeute wird zu einem großen Teil zu Schmuck verarbeitet. Der Rest wird in der Industrie genutzt oder zu Goldbarren geschmolzen. Durch Recycling wird ein Äquivalent von etwa einem Drittel der jährlichen Fördermenge aus abgelegtem Schmuck und Elektroschrott wieder extrahiert. Usain Bolt könnte sich das Ende seiner Sportlerkarriere jedoch nicht mit dem Recycling seiner 8 olympischen Goldmedaillen versüßen, denn ihr Kern besteht aus Silber, der Goldgehalt beträgt nur 6-7 Gramm. Diese Mischung glänzt zwar, ist aber eben kein pures Gold…


Olympic Goldmedal Sydney 2000
Photo Aditya Joshi on Unsplash

Glittering Metal

Alchemy, Etymology and History

Alchemists have dreamed of artificially making gold since ancient times. The mythical "Philosopher's Stone" should have been the key to fulfilling their wish. But despite centuries of experimentation, they were denied success. They did not discover the "Lapis philosophorum".

Gold, from the Indo-European “ghel”, for “the shiny”, “the yellow” was one of the first precious metals to be processed by man. It can be found as an element in nature, but still has to be removed from the surrounding rock with great effort.


Tutankhamun Artefact
Photo Robert Thiemann on Unsplash

Already the rulers in ancient Egypt had gold mines built to mine the valuable asset that symbolized beauty and was reserved for the pharaohs and gods. The legendary Croesus, King of Lydia, had coins minted from shimmering gold in 550 BC and gave us the expression "to be rich as Croesus". The Mayan, Inca and Aztec peoples created ritual objects, jewellery and everyday items from pure gold, which are still unparalleled today. May it be because they made the art treasures in the belief that the sun's rays were trapped inside the gold? Stories like this prove the constant fascination of mankind for the radiance of pure gold.

Pure Gold and Gold Alloys

Of course, there were little gold alloys in the early epochs, unlike today. Fine gold is not ideal for making jewelry because it is very soft and therefore scratches or bends quickly. In order to improve its properties and make it less prone to damage, the fine gold is "diluted" with other alloying partners such as silver or copper. Until the 19th century, however, it was forbidden in Europe to mix gold with metals other than those mentioned. That is different today and enables a greater variety of colors and diverse design forms. Many countries use different standard gold alloys. In Germany, the 333, 585 and 750 are the most common. The fineness of 999 applies to gold bars. These numbers are based on an easily understandable system. The higher the number, the higher the gold content. With a 999 alloy, the gold content is at least 99.9%. With 750 it is 75%, with 585 it is 58.5% and with 333 it is 33.3%. Silver and copper can be used as alloy partners, but also zinc, cadmium or nickel. Depending on the percentage, the gold has a white, golden yellow or red basic tone. Rarer alloys are blue gold, here gold is thinned with iron, purple gold, in which gold is mixed with aluminum, or green gold, a mixture of gold, silver, cadmium and copper.

Interesting golden facts:

About 30 billion tons of gold are hidden in the earth's crust of our planet. Incidentally, there are also considerable amounts of precious metals slumbering on the celestial bodies orbiting us. The currently most productive terrestrial gold mines are in West Papua / Indonesia, Nevada / USA and Kyzylkum / Uzbekistan. A large part of the harvest is processed into jewelry. The rest is used in industry or melted into gold bars. Recycling is used to extract an equivalent of around a third of the annual output from discarded jewellery and electronic waste. However, Usain Bolt could not sweeten the end of his sports career by recycling his 8 Olympic gold medals, because their core consists of silver, the gold content is only 6-7 grams. This mixture shines, but is not pure gold ...

 


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